In einer Welt, in der viel zu viel geredet wird, ohne wirklich etwas zu sagen ist eine achtsame Kommunikation wichtiger denn je.
Insbesondere wenn es um deine Resilienz und Selbstfürsorge geht.
Eine achtsame Kommunikation kann dir helfen, deine Beziehungen zu stärken, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und somit dein persönliches Stressempfinden zu reduzieren. In diesem Blogbeitrag erfährst du von mir, wie achtsame Kommunikation deine Resilienz und Selbstfürsorge positiv beeinflusst. Zudem gebe ich dir ein paar kleine aber wirklich wirkungsvolle Helferlein an die Hand, die deine Kommunikation achtsamer machen.
Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und trotz Herausforderungen positiv und stark zu bleiben. Die achtsame Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle, weil sie dir ermöglicht
Das Teilen deiner Gefühle und Gedanken mit anderen kann helfen, Stress abzubauen und emotionale Belastungen zu reduzieren. Und nur wer versucht, sich auszudrücken, kann auch verstanden werden. Wenn du deinen Stress in dich hineinfrisst, können dich nur Menschen verstehen, die dich fühlen. Das sind dann zwar die Herzmenschen in deinem Leben, gleichzeitig ist es aber gerade bei den Menschen wichtig, zu sprechen, die es eben sonst nicht mitbekommen. Was mich zum nächsten Punkt kommen lässt:
Durch das offene Gespräch mit Freunden, Familie oder Kollegen kannst du Unterstützung und Rat finden, die dir helfen, schwierige Situationen zu bewältigen.
Achtsame Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung von Konflikten, die ansonsten deine mentale Gesundheit und Resilienz beeinträchtigen könnten. Einen Konflikt in sich hineinfressen, statt ihn anzusprechen, bereitet dir höchstens Magenschmerzen und schlaflose Nächte, in denen du die Zähne zusammenbeißt.
Starke soziale Netzwerke sind ein Bestandteil der Resilienz. Durch gute Kommunikation kannst du Beziehungen aufbauen und pflegen, die dich in schweren Zeiten unterstützen.
Selbstfürsorge bedeutet, sich bewusst Zeit und Raum für sich selbst zu nehmen, um das eigene Wohlbefinden zu fördern. Oder wie ich es noch gerne ausdrückte: Selbstfürsorge ist, Dinge zu tun, die dich immer näher zu der Version von dir selbst führen, die du gerne sein möchtest. Auch hier spielt die achtsame Kommunikation eine wichtige Rolle:
Grenzen setzen: Achtsame Kommunikation hilft dir, deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu erkennen und anderen gegenüber zu verteidigen. Geschieht dies klar und respektvoll und nicht mit dem Vorschlaghammer, werden diese Grenzen von gesunden Menschen in der Regel akzeptiert. Und das Setzen und klare Formulieren der eigenen Grenzen bringt mich zum nächsten Punkt: Es stärkt nicht nur den Selbstwert, sondern legt auch den Grundstein für eine gesunde Selbstachtung. Nun möchte ich darauf eingehen, wie du deinen Selbstwert weiter stärken kannst.
Selbstwert stärken: Durch positive Selbstkommunikation und Affirmationen kannst du dein Selbstwertgefühl stärken und eine gesunde Selbstliebe entwickeln. Achte doch mal darauf, was du so den lieben langen Tag mit dir selbst sprichst. Vor allem, wenn etwas nicht so läuft, wie geplant. Und sprichst du mit dir, wenn du etwas gut gemacht hast? Wann hast du zuletzt zu dir gesagt, „das habe ich gut gemacht, ich bin stolz auf mich!“ ? Wann hast du das letzte Mal deinem Spiegelbild einen schönen guten Morgen gewünscht? Oder ist morgen vielleicht das erste Mal?
Selbstreflexion fördern: Die Fähigkeit, mit sich selbst achtsam und ehrlich zu kommunizieren und über eigene Gefühle und Bedürfnisse nachzudenken, ist ein wichtiger Aspekt der Selbstfürsorge. Da möchte ich die drei oft genannten Fragen einwerfen: Will ICH das? Will ich DAS? WILL ich das?
Hilfe annehmen: Achtsame Kommunikation erleichtert es dir, um Hilfe zu bitten und Unterstützung anzunehmen, wenn du sie brauchst.
Um die Vorteile der achtsamen Kommunikation für Resilienz und Selbstfürsorge voll auszuschöpfen, kannst du an deinen Kommunikationsfähigkeiten arbeiten. Hier sind einige praktische Tipps:
Zeige echtes Interesse an dem, was dein Gegenüber sagt. Unterbrich nicht und wiederhole das Gehörte, um sicherzustellen, dass du es richtig verstanden hast. An dieser Stelle möchte ich dir den Geist des Anfängers vorstellen: Er beschreibt die Fähigkeit, neugierig und unvoreingenommen an Situationen heranzugehen.
Diese Haltung ermöglicht Offenheit für neue Perspektiven und hilft, Gesagtes ohne Vorurteile zu verstehen. Ein Anfängergeist erkennt, dass es immer Raum für Wachstum gibt, selbst in vertrauten Bereichen. Der Anfängergeist ist geprägt von Neugier und Empathie. Indem wir den Geist des Anfängers in unsere Praxis des Zuhörens integrieren, öffnen wir uns für tiefere Einsichten und persönliches Wachstum.
Drücke deine Gedanken und Gefühle klar und direkt aus, ohne vage oder ausweichend zu sein. Vermeide es, Dinge anzudeuten oder unausgesprochen zu lassen. Du kannst dafür Formulieren wählen wie: „Ich nehme wahr, dass…“ oder „Momentan denke ich über die Situation…“, „Für mich fühlt sich das…an.“ Diese Formulieren sind nicht absolut und lassen mehrere Meinungen gleichzeitig bestehen. Deine und die deines Gegenübers, ohne, dass das Eine besser oder wichtiger ist als das Andere. Du darfst zu dir stehen, und gleichzeitig die andere Person so sein lassen, wie sie ist. Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt:
Verwende „Ich-Botschaften“, um deine Gefühle auszudrücken, ohne deinem Gesprächspartner Vorwürfe zu machen. Zum Beispiel: „Ich fühle mich überfordert, wenn ich zu viele Aufgaben gleichzeitig erledigen muss.“ Statt: „Du machst auch nur, was du musst.“
Statt: „Du könntest auch mal wieder den Müll rausbringen.“ Lieber: „Ich freue mich, dass du uns den Müll rausbringst.“ – Dabei darfs ruhig ein Augenzwinkern sein. Oder sowas wie: „Es würde mich unheimlich entlasten, wenn ich kleinere Haushaltsaufgaben hin und wieder an dich abgeben dürfte, mit dir teilen könnte…“
Oder statt zu sagen: „Du sprichst mit mir, wie… !“ könnte man besser sagen: „Ich fühl mich… . Ich könnte das, was du meinst, besser nehmen, wenn du es anders formulieren würdest.“
Solche Sätze mögen für manche Menschen erstmal seltsam klingen. Sie sind aber wirklich hilfreich und können meistens nach einiger Zeit sehr gut von beiden Gesprächsparteien im Kommunikations-Werkzeugkasten aufgenommen werden.
Versuche, dich in die Lage deines Gegenübers zu versetzen und die Gefühle und Sichtweisen deines Gegenübers nachzuvollziehen. Das zeigt Verständnis und Mitgefühl. Frage gerne auch nach, wenn du etwas nicht emotional nachvollziehen kannst. „Wie fühlt sich das für dich an?“ „Wie kann ich mir das vorstellen? Ich möchte mich besser in dich hineinversetzten können.“
Achte auf deine Körpersprache, Mimik und Gestik und die Energie, mit der du im Hier und Jetzt bist. Sie sind wichtige Bestandteile der Kommunikation. Und um es mit den Worten von Charlie Chaplin zu sagen: „Das Zucken einer Augenbraue kann mehr ausdrücken als hundert Worte.“ Und hier gilt: Am Tisch das Smartphone zu zücken, um nur mal eben schnell… das ist auch nonverbale Kommunikation und unter Umständen respektlos.
Gib konstruktives Feedback und nimm Feedback offen und dankbar an. Auch hier: Nutze den Geist des Anfängers, um das Gesagte erst einmal offen anzunehmen und den Raum für dein persönliches Wachstum so offen und groß wie möglich zu halten. Und wenn du selbst Feedback gibst, denke daran, dass niemand gerne etwas Negatives über sich hört. Wähle deine Worte achtsam und unabhängig der Situation freundlich und wertschätzend. Auch hier kannst du möglicherweise von den Ich-Botschaften Gebrauch machen.
Gehe Konflikte offen und konstruktiv an, anstatt sie zu vermeiden. Suche nach gemeinsamen Lösungen und bleibe stets respektvoll. Dies gelingt, indem du die bereits genannten Tools anwendest: Formuliere Ich-Botschaften. Formuliere deine Meinung so, dass gleichzeitig Raum für andere Meinungen ist. Höre aktiv zu. Zeige Empathie und achte auf deine Körpersprache und die Energie, die du aussendest.
Achtsame Kommunikation ist ein kraftvolles Mittel, das deine Resilienz und Selbstfürsorge stark beeinflusst. Sie hilft, Stress abzubauen, Unterstützung zu finden, deine Bedürfnisse klar auszudrücken und gesunde Beziehungen zu gestalten.
Durch das Arbeiten an deiner Kommunikationsfähigkeit und deren Anwendung im Alltag kannst du nicht nur deine eigene Resilienz und Selbstfürsorge stärken, sondern auch positive Effekte auf die Menschen um dich herum erzielen. Die eigene Achtsamkeit und somit auch die Achtsamkeit auf die eigene Kommunikation lässt sich noch mit vielen weiteren kleinen Übungen im Alltag verbessern. Einige davon kannst du hier noch einmal nachlesen.
Ich wünsch‘ dir eine feine Zeit und alles Liebe,
Eva-Maria
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